Energiesparende Smart Home Systeme: Der Weg zum effizienten Zuhause

Energie sparen

Ein nicht mehr ganz neuer Trend im Hausbau ist das sogenannte Smart Home, die Integration einiger Elemente zur Hausautomatisierung. Wir sprechen hier auch gerne von intelligenten Häusern, bei denen auch die Energieeffizienz immer eine zentrale Rolle spielt. Automatisch verschließende Fenstertüren, sensorgesteuerte Temperaturregelung oder fernbedienbare Elektrogeräte sind nur einige Beispiele. Daneben sollen die Sicherheit der eigenen vier Wände und der Komfort für die Bewohner erhöht werden. Lange Zeit galten intelligente Häuser jedoch als unerschwinglich oder waren nur mit viel Mühe umzusetzen. In der heutigen Zeit ist das Thema Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden präsenter denn je. Die gute Nachricht ist: Die Realisierung eines intelligenten Zuhauses, eines sogenannten Smart Homes, das nicht nur den Wohnkomfort erhöht, sondern auch aktiv zur Energieeinsparung beiträgt, ist weniger aufwendig als viele denken. Entscheidend für den Erfolg eines solchen Projekts ist jedoch eine gründliche Planung im Vorfeld. Im Folgenden finden Sie umfassende Informationen und praktische Tipps, wie Sie Ihr Zuhause in ein energieeffizientes Smart Home verwandeln können.

Die Vorteile eines Smart Homes

Die Digitalisierung des Zuhauses bietet zahlreiche Vorteile. Ein Smart Home nimmt den Bewohnern alltägliche Aufgaben ab und sorgt für einen erhöhten Wohnkomfort. Beispielsweise können Licht, Jalousien oder Steckdosen automatisch gesteuert werden, ohne dass ständige manuelle Eingriffe nötig sind. Neben dem Komfortaspekt steht vor allem das Potenzial zur Energieeinsparung im Fokus. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik können Singles in einem automatisch geregelten Haus bis zu 40 Prozent Energie einsparen. Für Familien liegt das Einsparpotential immerhin noch bei 17 Prozent, was eine beachtliche Summe im Jahresvergleich ausmacht.

 Energie sparen mit Smart Home

In einem intelligenten und vernetzten Haus bieten insbesondere die individuellen Möglichkeiten der Temperatureinstellung große Einsparpotenziale – Stichwort Energieeffizienz. Gerade ältere Heizungen lassen oft nur grobe Temperaturregulierungen zu. Mit entsprechender Technik, wie zum Beispiel leicht zu installierende, intelligente Thermostate, kann die Temperatur im ganzen Haus an das Verhalten der Bewohner angepasst werden. Die vernetzten Regler ermöglichen das Anlegen von Heizprofilen, mit denen die Temperatur eines Raumes programmiert oder die Heizung darin zeitgesteuert an- und ausgeschaltet werden kann. So kann man beispielsweise das Badezimmer morgens automatisch auf eine wohlige Raumtemperatur heizen und für den Zeitraum des Tages, in dem das Bad nicht benutzt wird, die Heizleistung herunterfahren.

Besonders in überwiegend ungenutzten Räumen, wie beispielsweise einem Dachgeschoss, wo größere Wärmeverluste über das Dach häufig vorzufinden sind, bietet diese Technik enorme Einsparpotenziale. Für die Steuerung aus der Ferne gibt es zusätzlich spezielle Thermostate und zentrale Heizungssysteme, die sich mit einem Smartphone oder Tablet bedienen lassen. Eine Erweiterung dieses Systems bilden funkbasierte Tür- und Fensterkontakte, welche auf das Öffnen von Fenstern und Türen reagieren und die Heizungseinstellung entsprechend angleichen. Dies geht sogar soweit, dass das System in Verbindung mit verbundenen Smartphones auf die Bewegungen der Hausbewohner reagiert, sodass beispielsweise die Heizungsleistung im gesamten Haus heruntergefahren wird, sobald der letzte Bewohner das Haus verlassen hat.

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Zieldefinition: Was soll das Smart Home leisten?

Der erste Schritt zur Planung Ihres Smart Homes sollte immer die Definition Ihrer persönlichen Ziele sein. Möchten Sie den Energieverbrauch senken, den Wohnkomfort erhöhen oder die Sicherheit verbessern? Oftmals ist eine Kombination aus diesen Aspekten wünschenswert. Notieren Sie sich Ihre Vorstellungen und Wünsche detailliert. Eine klare Zielsetzung ist die Grundlage für die Auswahl der passenden Smart-Home-Lösungen.

Die Wohnsituation analysieren

Die Planung eines Smart Homes hängt stark von der jeweiligen Wohnsituation ab. In Neubauten besteht die Möglichkeit, frühzeitig die Weichen für eine umfassende Smart-Home-Integration zu stellen. Eine sogenannte Basis-Verkabelung und eventuell ein zusätzliches Steuerungsnetz (z.B. ein KNX-System) bieten später vielfältige Möglichkeiten zur Nachrüstung oder direkten Nutzung von Smart-Home-Komponenten.

In Altbauten oder Mietwohnungen sind hingegen modulare, kabellose Smart-Home-Systeme eine praktische Lösung. Diese bieten eine flexible und nachträgliche Implementierung von intelligenten Funktionen ohne bauliche Eingriffe.

Energieeffizienz im Fokus

Besonders im Bereich der Energieeffizienz bieten Smart-Home-Systeme beeindruckende Möglichkeiten. Intelligente Heizungsthermostate, die sich automatisch an die Gewohnheiten der Bewohner anpassen oder in Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Anwesenheit der Bewohner regeln, können den Energieverbrauch signifikant reduzieren. Gleiches gilt für smarte Beleuchtungssysteme, die nur dann Licht spenden, wenn es wirklich benötigt wird. Solarenergie-Erzeugung und -Speicherung können ebenfalls intelligent in das Smart-Home-System integriert werden, um den Eigenverbrauch zu optimieren und die Abhängigkeit von extern bezogener Energie zu minimieren.

Smart Home Systeme – Auch nach dem Hausbau durch kleine Umbauten integrieren

Entgegen der weit verbreiteten Meinung müssen intelligente Häuser nicht mehr nur im Zuge eines Neubaus oder durch umfangreiche energetische Sanierungen entstehen. Auch das bereits existierende Eigenheim lässt sich heute mit überschaubarem Aufwand zu einem Smart Home mit intelligenter Haussteuerung aufrüsten. Die Vernetzung von Geräten im Haus funktioniert mittlerweile ganz unkompliziert über die Stromleitung oder eine Breitbandanbindung durch das sogenannte „Internet of Things“.

Mit der Anbindung der Smart Homes an Smartphones und Tablets über das Internet entstehen zudem ganz neue Einsatzgebiete für die intelligente Haussteuerung. Diese Verbindung ermöglicht automatisiertes und durchgehendes Energie-, Sicherheits- und Haushaltsmanagement. Die komplette Haussteuerung kann über eine einheitliche Basis überall und jederzeit erfolgen. Neben den bereits erwähnten Möglichkeiten zum Sparen von Energie und Heizkosten lassen sich auch Überwachungskameras steuern, Rollläden öffnen oder schließen und Lichter an- sowie ausschalten. Damit haben intelligente Häuser natürlich auch Auswirkungen auf Komfort und Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden.

Smart Homes entfalten insbesondere beim Energiesparen ihr volles Potenzial. In Verbindung mit grundlegenden Energiesparmaßnahmen beim Hausbau wie der Luftdichtheitsmessung mittels Blowerdoor Tests inklusive Leckageortung können in Zukunft sowohl Umwelt als auch Geldbeutel nachthaltig geschont werden.

Mit kleinen Schritten starten

Für Einsteiger in die Welt der Smart Homes empfiehlt es sich, mit kleinen, überschaubaren Projekten zu beginnen. Ein Starter-Kit zur intelligenten Heizungssteuerung oder zur Beleuchtungsregelung kann ein guter Einstieg sein. Diese ersten Schritte ermöglichen es Ihnen, Erfahrungen zu sammeln und das System nach und nach Ihren Bedürfnissen entsprechend zu erweitern.

Das Budget realistisch planen

Eine sorgfältige Budgetplanung ist essentiell für die erfolgreiche Umsetzung Ihres Smart-Home-Projekts. Während Starter-Sets bereits für einige hundert Euro erhältlich sind, können umfangreichere Systeme oder nachträgliche Installationen in Altbauten durchaus mehrere Tausend Euro kosten. Bedenken Sie dabei, dass sich die Investitionen langfristig durch eingesparte Energiekosten amortisieren können.

Auswahl des passenden Smart-Home-Systems

Der Markt für Smart-Home-Lösungen ist groß und vielfältig. Wählen Sie Systeme, die etablierte Standards wie Z-Wave, ZigBee oder EnOcean unterstützen, um eine hohe Kompatibilität und Zukunftssicherheit zu gewährleisten. Berücksichtigen Sie auch die Möglichkeit, verschiedene Systeme über zentrale Steuereinheiten miteinander zu verbinden, um eine umfassende Kontrolle über alle Aspekte Ihres Smart Homes zu erhalten.

Die beliebtesten 5 Smart Home Gadgets, die auch Energie sparen:

  1. Google Nest Learning Thermostat: Ein intelligenter Thermostat, der sich an die Temperaturvorlieben der Bewohner anpasst und selbstständig Energieeinsparungen vornimmt, indem er z.B. die Heizung herunter regelt, wenn niemand zu Hause ist.
  2. Philips Hue Smart Bulbs: Energiesparende LED-Glühbirnen, die sich über eine App oder Sprachsteuerung dimmen und steuern lassen, um den Energieverbrauch zu optimieren und gleichzeitig das Ambiente zu Hause zu verbessern.
  3. TP-Link HS110 Smart Plug: Ein intelligenter Stecker, der es ermöglicht, herkömmliche Geräte in Smart-Home-Geräte zu verwandeln. Er bietet die Möglichkeit, den Energieverbrauch zu überwachen und Geräte ferngesteuert ein- und auszuschalten.
  4. Tado° Smart AC Control V3+: Eine intelligente Klimasteuerung, die hilft, die Nutzung von Klimaanlagen zu optimieren, indem sie die Temperatur basierend auf der Anwesenheit von Personen und der Wettervorhersage anpasst, um Energie zu sparen.
  5. Ecobee SmartThermostat mit Sprachsteuerung: Ähnlich wie der Nest Thermostat, lernt auch dieses Gerät die Vorlieben der Bewohner und passt die Heizung bzw. Kühlung entsprechend an. Zusätzlich unterstützt es Sprachbefehle über integrierte Alexa-Funktionalität.

Fazit

Ein Smart Home bietet nicht nur mehr Wohnkomfort, sondern ist auch ein effektives Mittel, um Energie zu sparen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Durch die richtige Planung und die Auswahl geeigneter Systeme können Sie Ihr Zuhause in eine energieeffiziente und intelligente Wohnumgebung verwandeln. Als Energieberater stehen wir Ihnen gerne zur Seite, um Sie auf diesem Weg zu begleiten und die für Sie passenden Lösungen zu finden.

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