Eine Sanierung bietet viele Vorteile: Sie steigert die Energieeffizienz, den Wohnkomfort und den Wert Ihrer Immobilie. Doch der Weg zum Traumhaus ist oft mit Risiken verbunden. Häufige Sanierungsfehler, wie mangelnde Planung oder das Übersehen wichtiger Details, führen schnell zu Mehrkosten und unerwarteten Schwierigkeiten. Hier  zeigen wir Ihnen, welche Fehler in der Sanierung am häufigsten gemacht werden und geben konkrete Tipps, um diese erfolgreich zu umgehen. So sichern Sie den Erfolg Ihres Projekts und vermeiden kostspielige Verzögerungen.

 

1. Keine fundierte Bestandsaufnahme

Bevor Sie auch nur ein Angebot einholen, sollte der erste Schritt immer eine genaue Analyse des Gebäudes sein. Viele Fehler entstehen, weil Schwachstellen wie Wärmebrücken, Feuchtigkeit oder bauliche Altlasten übersehen werden. Eine energetische Sanierung ohne vorherige Bestandsaufnahme ist wie eine Reise ohne Ziel.

Unser Tipp: Lassen Sie eine qualifizierte Energieberatung durchführen und zwar am besten mit Blower-Door-Test und Thermografie. So erhalten Sie eine klare Übersicht über mögliche Maßnahmen, Prioritäten und Einsparpotenziale.

 

2. Maßnahmen ohne Gesamtstrategie

Viele Eigentümer setzen auf Einzelmaßnahmen: neue Fenster, neue Heizung, vielleicht etwas Dämmung. Doch ohne übergreifendes Sanierungskonzept können sich diese Maßnahmen gegenseitig neutralisieren oder sogar verschlechtern.

Beispiel: Eine neue Wärmepumpe bringt wenig, wenn das Haus weiterhin stark über das Dach oder ungedämmte Außenwände Wärme verliert.

Die Lösung: Entwickeln Sie gemeinsam mit einem Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Er hilft, Maßnahmen sinnvoll zu priorisieren und förderfähig zu machen.

 

 3. Die falsche Reihenfolge

Ein häufiger Fehler bei der energetischen Sanierung besteht darin, die einzelnen Maßnahmen in der falschen Reihenfolge umzusetzen. Wer beispielsweise zunächst die Fenster erneuert und erst danach die Fassade dämmt, riskiert die Bildung von Kondenswasser und Schimmel. Der Grund: Durch den Fenstertausch verlagert sich die sogenannte Taupunktlage weiter in das Mauerwerk. Feuchtigkeit kann dann an ungünstigen Stellen kondensieren, was zu Bauschäden und Schimmelbefall führen kann.

Empfohlene Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen:

  1. Dämmung von Dach und Außenwänden (Gebäudehülle)
  2. Erneuerung von Fenstern und Türen
  3. Modernisierung der Heizungs- und Lüftungstechnik
  4. Innenausbau

Je nach Gebäude und Ausgangszustand kann es Abweichungen von dieser Reihenfolge geben. Entscheidend ist jedoch, dass alle Maßnahmen sorgfältig geplant und aufeinander abgestimmt werden, um bauphysikalische Probleme zu vermeiden und ein optimales Ergebnis zu erzielen

Unser Tipp: Lassen Sie eine qualifizierte Energieberatung durchführen und zwar am besten mit Blower-Door-Test und Thermografie. So erhalten Sie eine klare Übersicht über mögliche Maßnahmen, Prioritäten und Einsparpotenziale.

 

4. Fördermittel nicht nutzen oder zu spät beantragen

Gerade energetische Sanierungen werden durch Förderprogramme stark unterstützt: etwa über die KfW, die BAFA oder über steuerliche Vergünstigungen (§35c EStG). Doch viele lassen diese Chancen verstreichen, weil sie Förderungen zu spät beantragen oder nicht die richtigen Nachweise einreichen.

Wichtig: Die meisten Fördermittel müssen vor Beginn der Maßnahme beantragt werden. Das gilt auch für den iSFP-Bonus (5 % extra).

Tipp: Lassen Sie sich von einem zertifizierten Energie-Effizienz-Experten begleiten. Die BAFA-Förderung für die Energieberatung bei Wohngebäuden übernimmt bis zu 50 % der Beratungskosten, maximal 650 Euro bei Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. 850 Euro bei größeren Wohngebäuden. Zusätzlich können Wohnungseigentümergemeinschaften weitere 250 Euro erhalten, wenn das Ergebnis in einer Eigentümerversammlung präsentiert wird.

 

5. Keine Kostenkontrolle oder unrealistische Budgets

Eine Sanierung kostet Geld – das ist klar. Doch viele Projekte geraten außer Kontrolle, weil unvorhergesehene Ausgaben nicht eingeplant wurden. Auch Eigenleistungen oder Zusatzwünsche werden oft zu spät berücksichtigt.

Empfehlung: Kalkulieren Sie realistisch und planen Sie einen Puffer von mindestens 10–15 % für unvorhergesehene Ausgaben ein. Holen Sie mehrere Angebote ein, vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern auch den Leistungsumfang.

In folgender Tabelle können Sie sich orientieren, welche Kosten in der Sanierung auf Sie zukommen: 

Kostenaufstellung über verschiedene Sanierungsmaßnahmen

6. Schlechte oder unqualifizierte Ausführung

Der beste Plan bringt nichts, wenn die Umsetzung fehlerhaft ist. Besonders bei Abdichtungen, Dämmung oder Fensteranschlüssen ist Präzision gefragt. Mängel in der Ausführung führen zu Bauschäden, Energieverlust oder sogar Gesundheitsrisiken.

Beispiele für typische Ausführungsfehler:

    • Undichte Anschlüsse bei Fenstern
    • Lücken in der Dämmschicht
    • Nicht fachgerecht installierte Lüftungsanlagen

Unser Rat: Beauftragen Sie nur erfahrene Handwerksbetriebe mit nachgewiesener Qualifikation und lassen Sie die Arbeiten von einer Fachplanung begleiten und dokumentieren.

 

7. Mangelhafte Kommunikation und Koordination

Gerade bei größeren Sanierungsprojekten arbeiten viele Gewerke gleichzeitig oder nacheinander. Ohne klare Kommunikation zwischen Architekt, Energieberater, Bauleitung und Handwerkern entstehen Verzögerungen, Widersprüche oder technische Fehler.

Lösung: Sorgen Sie für eine übergeordnete Koordination. Ein Energieberater kann als zentrale Schnittstelle zwischen allen Beteiligten fungieren. Je klarer der Ablauf definiert ist, desto reibungsloser läuft die Umsetzung.

 

Weitere häufige Fragen zur Sanierung

Lohnt sich eine energetische Sanierung wirklich?

Ja, wenn sie fachgerecht durchgeführt wird. Neben Energieeinsparung und Wohnkomfort kann auch der Immobilienwert deutlich steigen.

Wie finde ch einen seriösen Energieberater?

Achten Sie auf Zertifizierungen z. B. Eintrag in die „Liste der Energieeffizienz-Experten und Erfahrung mit ähnlichen Projekten. Empfehlungen und Bewertungen sind ebenfalls hilfreich. Alle Energieberater der ean50 sind für Förderprogramme des Bundes gelistet.

Welche Sanierungsmaßnahmen sind am effektivsten?

Die Dämmung der Gebäudehülle (Dach, Außenwand, Kellerdecke) erzielt meist den größten Effekt, gefolgt vom Fenstertausch und der Heizungsmodernisierung.

 

Fazit: Sanierungsfehler lassen sich durch sorgfältige Planung vermeiden

Eine erfolgreiche Sanierung beginnt nicht mit dem ersten Bohrloch, sondern mit einem klugen Konzept. Wer typische Fehler kennt und systematisch vermeidet, kann Fördermittel nutzen, Energie sparen und langfristig profitieren.

Unser Tipp: Holen Sie sich frühzeitig kompetente Unterstützung. Als zertifizierte Energieberater helfen wir Ihnen, typische Fehler zu vermeiden und Ihr Sanierungsprojekt zum Erfolg zu machen.

Kontaktieren Sie und noch heute und erhalten Sie eine kostenlose Erstberatung.

Kostenloses Erstgespräch anfragen