#1 Wohnraum vergrößern: Wünsche für die neue Wohnfläche konkretisieren
Um zu beurteilen, ob ein Anbau oder eine Dachaufstockung die geeignete Lösung ist, müsst ihr euch zuerst entscheiden: Wie möchten wir die neue Wohnfläche nutzen? Es kann ein neuer Arbeitsraum entstehen, eine Außentreppe an der Fassade, die euch zwei unabhängige Wohngeschosse ermöglicht oder ein verglaster Vorbau, der mit hellem Licht eine Wohlfühlatmosphäre für den Ess- oder Leseplatz verschafft. Zusätzlich ist für den Hausanbau eine ausreichend große Grundstücksfläche ausschlaggebend. Sollte diese zu klein sein, könnt ihr eine Dachaufstockung in Erwägung ziehen!
Legt außerdem gleich die Größe der neuen Wohnfläche fest sowie eure maximalen Ausgaben für die Kosten des Anbaus. Auch die Festlegung eines geeigneten Zeitrahmens hilft euch später bei der konkreten Planung.
#2 Wohnraum vergrößern: Das Baurecht ist Ländersache
Für euren Anbau oder eure Dachaufstockung ist eine Baugenehmigung zwingend erforderlich. Diese könnt ihr euch mit Hilfe eines Architekten und kompetenten Planers einholen, der die rechtlichen und technischen Vorschriften im Blick hat. Denn die Landesbauordnung enthält Vorgaben zur erforderlichen Abstandsfläche, Raummindesthöhe, zum Brandschutz und zur Beschaffenheit einzelner Bauteile.
Zusätzlich sind die kommunalen Bebauungspläne zu beachten. Hier sind Regelungen zur Anzahl der Geschosse, der maximalen Geschoss- und Grundfläche sowie zur Dachneigung bestimmt. Sollten keine Bebauungspläne vorhanden sein, entscheidet die Baugenehmigungsbehörde nach § 34 Baugesetzbuch über euren Antrag.
#3 Wohnraum vergrößern: Auf eine luftdichte Außenhülle achten
Eine schnelle und kostengünstige Lösung für mehr Wohnraum ist die Geschossaufstockung in Holzrahmenbauweise. Da Holz als Baustoff eine hohe Festigkeit und geringes Gewicht aufweist, bleiben euch Kosten für Verstärkungen erspart. Damit die Außenhülle der Gebäudeaufstockung jedoch luftdicht ist, könnt ihr einen Blower Door Test durchführen, um bereits in der Bauphase Leckagen festzustellen. Schließlich soll euch der neue Wohnraum von Beginn an eine Wohlfühlatmosphäre bieten und energieeffizient sein.
Neben der Luftdichtheit solltet ihr auch auf die Statik achten. Um den Aufbau von älteren Wand- oder Deckenkonstruktionen zu erkunden, können Probeöffnungen notwendig sein. So findet ihr heraus, ob Leitungen an bereits bestehende Anschlüsse angefügt werden können. In manchen Fällen ist aber auch eine komplette Modernisierung sinnvoll.
Ihr habt eure Wünsche geäußert und mit einem kompetenten Planer oder Architekt die Bestandsanalyse durchgeführt? Dann kann der Architekt, unter Berücksichtigung der Besonderheiten eures Hauses, mit der Entwurfsplanung und Kostenberechnung starten! Haltet ihr im Anschluss den behördlichen Genehmigungsschein in der Hand, können die Handwerker euren Wohnraum endlich vergrößern.