Die Entwicklung moderner Gebäudetechnik schreitet stetig voran. Erneuerbare Energien spielen dabei eine entscheidende Rolle, besonders Photovoltaik-Thermie-Kombinationen (PVT-Anlagen) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Mit der neuen Prüfnorm für PVT stehen Bauherren, Architekten und Energieberater nun erstmals einheitliche Qualitäts- und Prüfstandards zur Verfügung. Dies fördert sowohl die Planungssicherheit als auch die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und erleichtert die Nutzung von Förderprogrammen wie KfW und BAFA.

Was ist eine PVT-Anlage und warum ist die Prüfnorm wichtig?

PVT-Anlagen vereinen die Stromgewinnung mittels Photovoltaik mit der Wärmegewinnung durch Solarthermie. Das bedeutet: Auf dem Dach wird gleichzeitig elektrische und thermische Energie erzeugt. Die neue Prüfnorm für PVT legt erstmals verbindliche Kriterien zur Effizienz- und Sicherheitsbewertung dieser kombinierten Systeme fest. Das ist für alle Marktteilnehmer ein bedeutender Schritt, da bisher uneinheitliche Testverfahren und Leistungsangaben die Vergleichbarkeit verhinderten.

Vorteile der neuen Prüfnorm für PVT-Anlagen

  • Standardisierung: Klare Vorgaben für Effizienz, Sicherheit und Montage
  • Vergleichbarkeit: Einfache Bewertung verschiedener Hersteller und Systeme
  • Planungssicherheit: Verlässliche Daten für Planung, Ausschreibung und Fördernachweise
  • Förderfähigkeit: Nachweis der Prüfnorm ist zunehmend Voraussetzung für staatliche Förderung durch KfW oder BAFA

Technische Anforderungen: Was regelt die neue Prüfnorm für PVT konkret?

Die Prüfnorm für PVT beschreibt, wie Prüfungen zur elektrischen und thermischen Leistung durchzuführen sind.

Wichtige Inhalte der Prüfnorm:

  • Testbedingungen: Definierte Temperaturbereiche, Strahlungswerte und Standard-Verfahren
  • Messmethoden: Zeitgleiche Überprüfung von PV- und thermischer Leistung unter realistischen Bedingungen
  • Sicherheitsvorgaben: Schutz vor Überhitzung, elektrische Sicherheit, Brandschutz
  • Lebensdauerprüfung: Festlegung von Alterungstests für längere Haltbarkeit
  • Qualitätsanforderungen: Mindestwerte für Wirkungsgrad und Funktion nach Norm

Dadurch werden die PVT-Komponenten auf Herz und Nieren geprüft – ein klarer Vorteil für Bauherren und Planer.

Relevanz für Förderprogramme und Gesetzesvorgaben

Mit der neuen Prüfnorm für PVT sind konkrete Nachweise für GEG, BEG sowie KfW- und BAFA-Förderprogramme leichter zu erbringen.

  • GEG (Gebäudeenergiegesetz): Nachweis energetischer Anforderung nun standardisiert für PVT machbar
  • BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude): Förderfähigkeit von PVT-Anlagen steigt; klare technische Nachweise erleichtern die Antragstellung
  • QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude): Transparente Bewertung energetischer Qualität ergänzend zur Nachhaltigkeitszertifizierung

Förderbeispiele:

  • KfW-Kredite für Neubauten und Sanierungen mit PVT-Anlagen als Teil des energetischen Gesamtkonzepts
  • BAFA-Zuschüsse bei Nachweis der normkonformen PVT-Prüfung und Integration in die Gebäudetechnik

Vorteile für Bauherren, Planer und Eigentümer

Durch die neue Prüfnorm profitieren verschiedene Zielgruppen:

Für Bauherren

  • Klarheit über die Leistungsfähigkeit der PVT-Anlage
  • Höhere Investitionssicherheit
  • Erleichterter Zugang zu Fördermitteln

Für Architekten und Energieberater

  • Vereinfachte Planung und Integration ins Gebäudekonzept
  • Korrekte Angaben für den Förderantrag
  • Unterstützung im Auditprozess, z. B. QNG-Zertifizierung

Für Immobilienbesitzer und Bauträger

  • Wertsteigerung durch geprüfte Anlagentechnik
  • Sicherung langfristiger Effizienz
  • Verringerung des Risikos technischer Probleme

PVT-Anlagen in Neubau und Sanierung: Praxisbezug zur Prüfnorm

Vor allem im Neubau ist die Integration von PVT-Anlagen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll, zum Beispiel als Bestandteil eines Effizienzhaus-Konzepts. Aber auch bei Sanierungen lässt sich durch den Austausch alter Heizsysteme und die Ergänzung mit PVT-Technik eine erhebliche Einsparung an Primärenergie erreichen.

Praxisbeispiele:

  • Modernes Einfamilienhaus: Kombination aus Photovoltaik und Solarthermie zur Versorgung von Wärmepumpe und Warmwasserbereitung
  • Sanierung eines Mehrfamilienhauses: PVT-Anlage unterstützt zentrale Heizung, reduziert Stromkosten und verbessert Energieausweis

Wechselwirkung mit anderen Prüfungen und Zertifizierungen

Für Gebäudezertifizierungen (z.B. QNG, DGNB, BNB) oder Nachhaltigkeitsaudits ist die neue Prüfnorm für PVT ein wichtiger Baustein. Zusammen mit Blower Door Tests, Luftdichtheitsmessungen, Raumluftanalysen (VOC, Formaldehyd, Radon) sowie der Einhaltung des GEG entsteht eine durchgängig dokumentierte und hochwertige Gebäudetechnik.

  • Blower Door Test: Effiziente Integration der PVT-Technik in luftdichte Hülle
  • Raumluftmessung: Vermeidung von Schadstoffbelastungen durch kluge Technik-Auswahl

Welche Schritte sind bei Planung und Umsetzung einer PVT-Anlage nach neuer Prüfnorm zu beachten?

  1. Vorab-Beratung: Frühzeitige Abstimmung mit Energieberater und Fachplaner
  2. Systemauswahl: Nur normgeprüfte PVT-Komponenten verwenden
  3. Prüfnachweis: Herstellerzertifikate und Prüfergebnisse dokumentieren
  4. Integration und Montage: Fachgerechte, normkonforme Installation durch zertifizierte Unternehmen
  5. Fördermittelbeantragung: Prüfnachweis als Bestandteil der Unterlagen für KfW, BAFA und Co.
  6. Abnahme und Inbetriebnahme: Protokollierung nach Norm, eventuell ergänzende Kontrollen (z. B. Blower Door, Raumluftmessung)

Die wichtigsten Vorteile der Prüfnorm für PVT auf einen Blick

  • Einheitliche Qualitäts- und Leistungsangaben
  • Optimale Voraussetzung für den erfolgreichen Förderantrag
  • Mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im Markt
  • Unterstützung bei der gesetzlichen Compliance (GEG, BEG)

Fazit: Zukunftssichere Gebäudetechnik dank neuer Prüfnorm für PVT

Die neue Prüfnorm für PVT-Anlagen bringt praxisnahe Vorteile für alle am Bau beteiligten Partner: von der Planung bis zum Betrieb. Sie sorgt für Transparenz, Sicherheit und eine nachhaltige energetische Gebäudeausstattung. Mit geprüfter und dokumentierter PVT-Technik verbessern Sie die Energieeffizienz, erfüllen gesetzliche Vorgaben und sichern sich die besten Fördermöglichkeiten.

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